Gesundheit ist unser höchstes Gut. Auch am zahntechnischen Arbeitsplatz hat sich diese Denkweise In den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt. Zahntechniker Investieren gern und viel In eine wohnliche und gesunde Arbeitsatmosphäre. Zu Recht, denn viele Kollegen verbringen weit mehr Zeit Im Labor als zu Hause. So ist ein gut geschnittener Arbeitsraum, ein ergonomisch und ästhetisch gestalteter Arbeitsplatz, ein physiologisch geformter Stuhl, eine auf die Arbeitsbedürfnisse abgestimmte Beleuchtung und eine integrierte Arbeitsplatz-Absaugung für Fein- und Feinststäube beinahe schon Standard. Dennoch - gefährlicher und gesundheitsgefährdender Rauch, sowie Gase, Dämpfe und Aerosole, die beim Löten, beim Verarbeiten von Kunststoffen oder aber Klebstoffen freigesetzt werden, können In vielen Labors bis heute nicht optimal abgesaugt und eliminiert werden. Unser Autorenteam ist sich dieser Problematik bewußt. Für ihr Arbeitsumfeld konnten sie Abhilfe schaffen.
Schadstoffe verursachen Kopfschmerzen und Ermüdungserscheinungen. Sie reizen die Augen und Atemwege und führen zu allergischen Reaktionen. Die toxischen, übelriechenden Schadstoffe -auch teilweise als kanzerogen (krebserzeugend) eingestuft -sind meistens leichter als Luft. Sie steigen auf und gelangen durch unsere vornüber gebeugte Arbeitshaltung auf direktem Wege vom Entstehungsort in hoher Konzentration in die Atemwege und Augen. Der Abstand zwischen dem Entstehungsort solcher Schadstoffe und den Atemorganen beträgt je nach Arbeitshaltung zwischen 30 und 50 Zentimetern. In Abbildung 1 wird deutlich, wie kurz dieser Weg ist.
Abb.1 |
Abb.2 |
Die Schadstoffe müssen daher direkt am Entstehungsort abgesaugt und eliminiert werden, noch bevor sie in die Atemwege und Augen eindringen. Direkter Haut- und/oder Atemkontakt, sowie eine Diffusion in den Raum hinein, können nur durch eine direkte Absaugung am Entstehungsort verhindert werden.
Die Absaugung
Auf der Suche nach einer adäquaten und mobilen Schadstoff-Absaugung stießen wir vor zirka eineinhalb Jahren auf den ,,Lötdampf-Schadstoft-Absorber" (Fa. Distelkamp-Electronic, Kaiserslautern). Diese Absaugung (Abb. 2) ist sehr einfach, aber praxisgerecht und effizient konstruiert. Was für uns vor allem wichtig war ist, daß sie flexibel und mobil und nicht etwa an einem bestimmten Arbeitsplatz fest montiert ist. Diese Absaugung hat sich seit Jahren in der Industrie bewährt. Sie wird im Dauerbetrieb z. B. an Lötarbeitsplätzen oder in der Kunststoffverarbeitung eingesetzt.
Abb. 3
Das Kernstück der Absaugung ist ein Aktivkohlefilter
in Form von Filtermatten (Abb. 3). Sinn und Zweck eines Aktivkohlefilters
ist die Eliminierung von kanzerogenen, toxischen, übelriechenden
und gesundheitsgefährdenden gasförmigen Schadstoffen
aus dem Luftstrom. Diese Schadstoffe werden dann sicher in der
Aktivkohle abgelagert. Aktivkohle wird übrigens auch bei
Gasmasken zum Filtern giftiger Gase verwendet.
Der Aktivkohlefilter ist vier Lüftern Vorgelagert (siehe
auch Abb. 3 ). Die Geräuschentwicklung der Lüfter ist
mit 36 dBA sehr gering und verschwindet geradezu in der normalen
Geräuschkulisse des Labors. Die Lüfter bewirken einen
gleichmäßigen Luftdurchsatz über die gesamte Fläche
des Absorbers, bei einer geringen strömungsgeschwindigkeit.
Es entsteht also keinerlei Zugluft. Der Aktivkohlefilter und die
Lüfter befinden sich in einem Aluminium-Gehäuse. Der
Filterwechsel ist absolut problemlos. (Abb. 4).
Abb. 4
Durch verschiedene Stative kann der Absorber in die benötigte ideale Arbeitsposition gebracht werden. Der Absorber ist auf dem Stativ durch ein Kugelgelenk, ähnlich einem Foto-Stativkopf, befestigt. Er ist also sehr beweglich und in der gewünschten Arbeitspostion leicht arretierbar.
Einsatz im Labor
Abb. 5 |
Abb. 6 |
Auf Abbildung 5 sehen wir den Einsatz des Schadstoff-Absorbers bei der Berarbeitung von Kunststoff (Monomer-Polymer). Durch die mobile Plazierung können die Schadstoffe direkt am Entstehungsort abgesaugt und gereinigt werden. Abbildung 6 zeigt den Einsatz des Absorbers beim Aufheizen einer Tiefziehfolie; die übelnechenden Gase werden sofort absorbiert. Auch bei der Modellation mit dem elektrischen Wachsmesser ist der Schadstoff-Absorber gut einsetzbar (Abb. 7). Abbildung 8 zeigt den Absorber beim Löten mit einem Punktschweißgerät; auch hier ist die Plazierung des Absorbers sehr wichtig. Beim Löten mit offener Flamme sollte man den Absorber möglichst nahe am Lötpunkt positionieren. durch das Aluminiumgehäuse kann die heiße Lötspitze dem Gerät nichts anhaben (Abb 9).
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Abb. 9 |
Fazit Der Schadstoff-Absorber ist flexibel, mobil und universal einsetzbar. Die Plazierung des Absorbers nahe an der Entstehungsstelle der Schadstoffe ist sehr einfach. Die Bauweise des Gerätes ist robust und praxisgerecht. |